Web-Server - was ist das?

Was passiert eigentlich, wenn man eine URL (Internetadresse) eintippt?

Zunächst wird die URL eingepackt, mit der eigenen Rückadresse versehen und über das Modem an den Provider geschickt. Außerdem werden noch einige andere Angaben mit auf den Weg geschickt (z.B. die Browserversion und das Betriebssystem). Das alles ist festgelegt im HTTP-Standard (darum beginnen alle URLs mit 'http://'). Dort wird der Rechnername durch eine Zahlenkombination ersetzt (vier Zahlen durch Punkte getrennt, das heißt DNS), und an einen anderen Rechner weitergeleitet um dem Ziel näher zu kommen. So geht es von Rechner zu Rechner und von Netz zu Netz.

Nach einer Reise durch das Internet über mehrere Zwischenstationen landet die Anfrage beim Zielrechner und wird dort vom Web-Server-Programm empfangen. Das ist ein beliebiger Rechner, der mit dem Internet verbunden ist (genau so wie Du jetzt gerade). Es gibt sogar Leute, die einen ausrangierten Laptop dafür verwenden. Der Web-Server-Rechner hat aber hoffentlich schnelle Leitungen, damit mehrere Leute gleichzeitig auf die Daten zugreifen können.

Die Anfrage wird von dem Web-Server-Programm (diese gibt's auch kostenlos) angenommen und in einen Dateinamen für den Rechner übersetzt. Es werden nämlich nur Dateien aus bestimmten Verzeichnissen ausgegeben, nicht alles, was auf der Platte des Rechners ist, ist auch vom Internet zugänglich. Der Rechner kann ganz normal weiterbenutzt werden.

Die Datei wird von der Festplatte geladen, in das HTTP-Protokoll gezwängt, mit Deiner Adresse versehen und wieder auf die Reise geschickt. Und Dein Rechner liest die Daten vom Modem und der Browser zeigt sie an.

Was macht jetzt der Web-Server?

Zunächst macht er wirklich fast nichts: nur eine URL akzeptieren, in einen Dateinamen übersetzen, die Datei lesen und mit der Antwortadresse ins Internet schicken. Dabei ist es egal, was für eine Datei das ist. Bei allen Dateiarten wird ein Code mit übertragen (MIME-Type), der angibt, was für ein Inhalt in der Datei ist. Wenn der Browser (oder ein Plug-In) diesen Typ erkennt, wird die Datei entsprechend bearbeitet (z.B. Bilder, HTML-Dokumente, Texte, Sounds, Videos...) und ausgegeben.

Zusätzlich können die meisten Web-Server auch kleine Programme starten. Diese Programme bekommen manchmal Parameter und geben meistens HTML-Texte aus (für Programmierer: stdin, stdout, sie können auch Grafiken zurückgeben, z.B. Zähler). Dies ist bei Formularen sehr wichtig, mit den Eingaben vom Benutzer kann z.B. eine Datenbank abgefragt, ein Eintrag in einer HTML-Datei hinzugefügt (Gästebuch) oder ein Einkaufskorb verändert werden.

Auch wenn man auf eine Grafik mit klickbaren Bereichen (in der Statuszeile erscheinen Zahlen neben dem Link) klickt, wird der Web-Server aktiv, er kennt die gültigen Koordinatenbereiche und liefert dann die entsprechnden Inhalte zurück.

Wieviel Aufwand braucht ein Web-Server?

Fast keinen. Ein 386-PC mit Modem und ständiger Internetverbindung (Kosten für Ortsgespräche! In USA sind Ortsgespräche teilweise kostenlos!) reicht aus, ein Web-Server-Programm braucht fast keinen Speicherplatz. Es gibt sogar ein Programm, daß auf der Platte weniger als 100 kB verbraucht! Die Rechnerleistung wird dadurch nicht beeinträchtigt, außerdem kann man jederzeit die Internetverbindung zum Surfen oder was auch immer benutzen.

Wie bekomme ich eine Internet-Adresse?

Zwei grundsätzliche Möglichkeiten: man kümmert sich um alles selber (ist zu teuer, so lange Ortsgespräche noch etwas kosten), oder man benutzt Rechnerplatz bei einem Anbieter (Provider). Dazu muß man allerdings zunächst etwas Erfahrung im Umgang mit HTML sammeln, ich empfehle hierfür SelfHTML!