Immer wieder werde ich gefragt, was es eigentlich mit der Gebärdensprache auf sich hat. Und da mir immer wieder dieselben Fragen gestellt werden, habe ich die wichtigsten hier einmal aufgelistet:
Nein, die Gebärdensprachen in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich, oft auch bei sehr grundlegenden Begriffen. Aber es gibt die nonverbale Kommunikation, das ist eine Form der Gebärden-Unterhaltung, bei der sehr viele pantomimische Elemente gebraucht werden, damit ist aber keine Unterhaltung über komplexe Themen möglich. Aber schon nach wenigen Tagen hat man sich an die Gebärdensprache eines Ausländers gewöhnt, und kann fast normal kommunizieren.
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Es gibt viele Gehörlose, die noch einem Rest Hörfähigkeit haben. Dieser Rest reicht aber oftmals nicht zum Verstehen von Sprache aus. Dafür kann man aber trotzdem noch laute Geräusche wahrnehmen und deshalb auf Gefahrensituationen regieren. Es gibt sogar Gehörlose, die Musik hören, aber die Verarbeitung von akustischen Eindrücken reicht nicht aus, um die komplexen Muster von Sprache zu verstehen. Denn für die Erkennung von Sprache ist eine sehr große Erfahrung nötig, das Verständnis bildet sich als erster Sinn bereits im Mutterleib aus, bereits dort nimmt das Baby Geräusche auf und das Gehirn entwickelt sich dementsprechend. Wenn jedoch eine Störung auftritt, und das kann auch nach der Geburt sein durch Krankheit oder Unfall, wird das wird Hörzentrum nicht entwickelt, und kann später dem Zeitverlust nicht mehr aufholen. Und dann bleibt Sprache komplett unverständlich.
Übrigens gibt es inzwischen sehr witzige Hörgeräte, achtet mal drauf, besonders die Ohrpaßstücke gibt in vielen Farben.
Es gibt operative Eingriffe (CI), um einen Teil des Hörvermögens wiederzubekommen. Dabei wird eine Elektrode mit 22 Kontakten bei einer Operation in die Hörschnecke eingeführt, und über diverse Technik mit einem Mikrophon verknüpft. Diese 22 Elektroden können meiner Ansicht nach aber nicht das Hörspektrum liefern, was wir mit unseren 22000 Hörzellen wahrnehmen können. Außerdem gehört zum hören mehr als nur Lautstärke, die Nervenimpulse müssen im Gehirn auch verarbeitet werden, und wenn der Bereich noch nie genutzt wurde, wird das Verstehen von Sprache auch kaum erreicht.
Statistische Untersuchungen zeigen, daß ungefähr einer von tausend Leuten gehörlos ist. Dazu gehören auch die Personen, die so stark schwerhörig sind, daß Sie z.B. nicht normal telefonieren können.
Wenn Du noch keine Gebärdensprache kannst, ist es am besten, kurze Sätze zu sprechen, und diese mit Gesten zu unterstützen. Pantomime ist natürlich auch eine Möglichkeit mit Gehörlosen zu kommunizieren, und Spaß macht es auch. Im Zweifelsfall gibt es natürlich die Möglichkeit, einfach etwas aufzuschreiben.
Natürlich, es gibt bei Gehörlosen genau so viele Schwule, wie in allen anderen Gesellschaftsgruppen. Die Gehörlosen gehen aber häufig nicht schwule Kneipen, sondern treffen sich oftmals nur untereinander. In einigen Städten gibt es schwule Gehörlosenvereine, dort kannst Du dir weitere Informationen bekommen zu Treffpunkten und anderen Kontaktmöglichkeiten. Die Internet-Adresse vom Verein "Rosa Gebärden" bringt Dich weiter.