Empfehlenswerte Bücher

In meinem Leben hab ich schon eine ganze Menge Bücher gelesen, einige davon empfehle ich gerne weiter. Es gibt viel gute Literatur, aber ich hab hier sehr subjektiv ausgewählt. Die Liste ist weder vollständig, noch erhebt sie Anspruch auf Qualität. Sucht Euch doch selber was raus!

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Science Fiction / Fantasy

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

Das hab ich schon mindestens zehn Mal gelesen (auch im Original) und es hat mir galaktischen Spaß gemacht. Adams schreibt witzig, macht tolle Dialoge, interessanter (teils auch konfuser) Verlauf der Story. Es gibt vier Fortsetzungen, wobei das letzte Buch ("Einmal Rupert und zurück") in keiner Weise an die Qualität der vorigen herankommt. Hervorragende Übung für "zwischen den Zeilen lesen"!

Auch interessant: seine beiden Detektivgeschichten ("Dirk Gently's Holistische Detektei", "Der lange, dunkle Fünf-Uhr-Tee der Seele"), die Geschichten kann man am besten verfolgen, wenn man sich Notizen macht, sie sind voll konstruiert, aber sehr witzig erzählt. Besonders faszinierend ist, wenn mehrere (scheinbar) unabhängige Handlungsstränge plötzlich einen Knoten machen.
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Alan Dean Foster: alle

Foster hat einen eigenen SF-Zyklus gemacht (Hommanx-Universum), in dem er viele Grundlagen, die die meisten Autoren noch beibehalten, über Bord schmeißt. Trotzdem bleibt er logisch und die SF-Teile bilden nur den Rahmen für Begegnungen zwischen Menschen und andreren Lebensformen, und die haben Persönlichkeit. Außerhalb des Hommanx-Zyklus existieren noch viele Bücher, die meistens in unserer Zeit spielen und von der Annahme ausgehen, daß eine Religion oder eine Traumvorstellung real ist und welche Probleme dies hervorrufen kann. Das hat Foster auch in seinem Fantasy-Zyklus "Bannsänger" gemacht, dort nutzen Tiere normale Sprache und haben eine soziale Struktur aufgebaut, die Figuren sind sehr individuell angelegt. Außerdem hat er für Star Trek 'ne ganze Menge geschrieben. Und Bücher zu Kinofilmen (Dark Star, Alien...).

Empfehlen möchte ich besonders "Auch keine Tränen aus Kristall", "Chachalot", "El Magico", "Prisma", "Meine galaktischen Freunde", "Flinx" (und Nachfolger).
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Terry Pratchett: Gevatter Tod

Auch dies ist nur ein Buch aus einer langen Reihe, alle spielen auf der "Scheibenwelt", ja, eine Scheibe, die auf den Rücken von vier Elefanten liegt, die Elefanten stehen auf einer RIESEN-Schildkröte. So weit, so gut. Alte Vorstellungen von Zauberern, Göttern und Zaubergegenständen treten hier in die Realität über, viele interessante Persönlichkeiten (z.B. TOD, Truhe, Zweiblum, Rincewind, die Hexen...) laufen einem regelmäßig vor die Füße. Es hilft übrigens, sich ein bißchen bei Shakespeare, Goethe und anderen vorzubereiten, Pratchett hat einige Klassiker skrupellos überarbeitet, ansonsten zitiert er häufig. Wenn Du noch nichts von den Klassikern gelesen hast, nach Pratchett bekommt man Lust, und besonders Shakespeare liest sich dann viel besser.
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J.R.R. Tolkien: Der Herr der Ringe

Ein Klassiker, mit einigen Büchern drumherum wird hier eine Fantasy-Welt aufgebaut, die recht komplex ist. Dabei wird einiges auch vernachlässigt, insbesondere hat die Story einige Verwirrung für den Leser zu bieten. Ich hab das Ding vor vielen Jahren gelesen, da fand ich es noch interessant, aber ich würde mich nicht noch einmal da durchknabbern. Es gibt zu viele Ungereimtheiten und zu viele Sachen werden nachträglich korrigiert.
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Arthur C. Clarke: 2001 - Odyssee im Weltraum

Endlich versteht man die Geschichte zu dem Film. Aber ich habe das Gefühl, Buch und Film haben fast nichts miteinander zu tun. Auch egal, der Film hat phantastische Bilder und das Buch die bessere Story.
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Tom Holt: Der Ziegenchor

Geschrieben im Stil von heute, spielt im alten Griechenland. Eng an historische Tatsachen angelehnt wird die Lebensgeschichte eines Kommödiendichters dargestellt. Insbesondere seine Frau sorgt, obwohl sie kaum auftaucht, für Aufregung. Holt hat Geschichte und Geschichten vermischt und witzig aufbereitet.
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Stanislaw Lem: Sterntagebücher

OH GOTT! Ich hab selten so viel Mist gelesen. Eigentlich kann Lem nette SF-Geschichten schreiben. Aber hier wird in vielen Kurzgeschichten dem einzigen Darsteller (einem Raumpiloten) jeweils eine Aufgabe vorgeschmissen, und um aus den Problemen herauszukommen, werden vom Autor die Vorbedingungen teilweise massiv verändert, damit alles noch irgendwie gut ausgeht. Anderes von Lem hab ich früher mit viel Freude gelesen, dies war aber das letzte Buch von ihm, daß ich gekauft habe.


Grenzbereiche zur Realität

Robert Shea & Robert A Wilson: Illuminatus

Diese Trilogie ist ein massiver Angriff auf die Vorstellungen von Geheimgesellschaften. Etwas schwer zu lesen (1975, Pop-Generation, sehr verkopft), trotzdem schaffen es die Autoren, Geschichte mit Phantasie zu mischen (man sollte ein gutes Lexikon zum Nachschlagen bereitlegen), so daß man an der Realität zu zweifeln beginnt. Besonders interessant ist die Vorstellung, daß Geheimgesellschaften eine z.T. über dreitausendjährige Geschichte haben sollen.
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Carlos Castaneda: Die Lehren des Don Juan

Eigentlich sollte dieses Buch seine Abschlußarbeit in Anthropologie sein, es ist aber ein Roman geworden. Castaneda entführt den Leser in eine fremde Glaubenswelt, die von magischen Elementen erfüllt ist. Der Umgang damit ist ihm zunächst unklar, später wird er selber jedoch in die Rituale und Magie eingeführt. Interessanterweise verlieren sich in der Realität langsam alle Spuren des Autors, sein Verleger hat ihn angeblich jahrelang nicht gesehen. Teilweise etwas langatmig, aber ab dem vierten Buch wird es richtig interessant (leider sind die Bücher vorher wichtig für das Verständnis).
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Konstantin E. Ciolkovskij: Außerhalb der Erde

Ich weiß, auch Buchhändler haben manchmal Probleme, ein bestimmtes Buch zu besorgen, aber hierbei lohnt es sich. Nicht wegen des Stils, nicht wegen des Inhalts, sondern wegen der Intelligenz und Vorausschau des Autors. 1896 entstand das Manuskript, 1920 erfolgte die erste vollständige Auflage. Und mit Ausnahme des Raketentreibstoffes ist vieles in dem Buch von der moderenen Raumfahrt genau so oder ähnlich gemacht worden. Was bis jetzt noch nicht umgesetzt wurde, ist aber oftmals noch in Planung. Der Autor selber hat auch maßgeblich an der Raketenentwicklung Rußlands mitgewirkt. Nicht zuletzt auch durch diesen Roman.
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Klassiker

Dante: Die Göttliche Kommödie

Nun, es ist keine Kommödie, sondern ein "Reisebericht durch Unterwelt, Läuterungsberg und Paradies". Im ersten Teil (Inferno) ist Dante am besten. Bitte unbedingt eine Ausgabe mit vielen Kommentaren kaufen, Dante läßt nämlich viele Zeitgenossen (um 1300!) sowie römische und griechische Personen im Jenseits herumlaufen, und was diese Personen erleiden müssen, zeugt von einer recht fiesen Phantasie. Die anderen beiden Teile plätschern dann nur noch so hin. Aber im Verdammen von anderen ist Dante perfekt. Die meisten Höllenvorstellungen späterer Zeit berufen sich auf dieses Buch.
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Shakespeare: Hamlet und andere

Es gibt eine schöne Neuverfilmung von Kenneth Brannagh, er hat auch schon andere Werke von Shakespeare mit viel Aufwand verfilmt. Shakespeare ist zwar etwas schwer zu lesen (alter Stil), aber überaus witzig und im Gegensatz zu vielen anderen Autoren sind seine Figuren lebendig. Und wie immer wieder neue Aufführungen und Verfilmungen zeigen, läßt er sich auch leicht in andere Zeiten transportieren. Außerdem gibt es vieles, was man gut zitieren kann.
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Goethe: Faust

Ich mag Goethe nicht. Vor allem mag ich nicht seinen Faust (bes. Teil 2). Ich hab ein Problem damit, wenn ein Autor seinem Leser die gesamte griechische Mythologie vorführt, ohne daß dieses einen Zweck für die Geschichte hat. Teilweise rauschen 15 bis 20 Personen pro Seite durch, da kann man keinen Überblick bekommen. Ansonsten sind die Personen nicht deutlich erkennbar. Es gibt Filme, inbes. der Faust mit Gründkens ist klasse. Aber zum Lesen ist Goethe nix.
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Wissenschaft und Technik

Clifford Stoll: Das Kukucksei

Ein Roman über die eigene Annäherung an das Internet, als von WWW noch nichts zu spüren war. Stoll begibt sich auf die Suche nach einem Abrechnungsfehler in einem Computer, und findet dabei mysteriöse Hacker. Das Ganze endet in der Festnahme der "KGB-Hacker" aus Hannover. Er schreibt auch viel zu der Technik des damaligen Internets, daß sich bis heute nur in der Geschwindigkeit und Verbreitung geändert hat, es ist aber dasselbe Internet wie damals. Gutes Grundlagenwissen zur Datenfernübertragung wird in einer faszinierenden Geschichte vermittelt.
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Stephen Hawking: Eine kurze Geschichte der Zeit

Was ist eigentlich Zeit und Raum? Hawking hat zwar keine Antwort darauf, aber die Suche danach breitet sich zwischen Relativitätstheorie und Unschärferelation aus. Die Große Vereinheitlichte Theorie ist meines Wissen bis heute noch nicht gefunden, aber dies Buch beschreibt einen Teil der Suche danach. Schwarze Löcher, Zeitreisen und andere Gedankenexperimente lassen das Hirn des Lesers arbeiten. Nur einfache Grundlagen werden erwartet, Hawking beginnt mit der Vorstellung, die Erde sei eine Scheibe!
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Douglas R. Hofstatter: Goedel - Escher - Bach

In diesem Buch werden viele Bereiche von Wissenschaft und Kunst aufgearbeitet, Es beginnt mit einem Beweis von Kurt Goedel, der Anfang dieses Jahrhunderts die Grundlage der Mathematik, die Zahlentheorie, massiv ins wanken brachte, die Zahlentheorie ist seitdem nicht mehr dieselbe (Vollständigkeit vs. Widerspruchsfreiheit). Aber auch andere logische und unlogische Systeme wie Computer, mathematische Reihen, Malerei (Escher), Musik (Bach), Hirnforschung, Gedankenexperimiente und Paradoxa werden vorgestellt.

Ich halte dieses Buch für etwas schwere Kost (ich kann nicht verstehen, daß dies Buch lange in den Top 10 stand), aber es lohnt sich in jedem Fall. Nach der Lektüre denkt man über vieles anders und besser. Empfehlenswert ist ein zweiter Durchlauf. Aber es lohnt sich.

In seinem Buch 'FARGonauten' verbindet Hofstatter die Forschung nach dem Erkennen im Hirn und in Computern, eher etwas für Menschen, die wissen wollen, wie man ein Gehirn simulieren kann. Außerdem unbedingt etwas für Menschen mit einer Vorliebe für Schriften. (Frage: wenn ein b so aussieht: b, wie sieht dann ein passendes a oder n aus?)

Zum Thema Unlogik empfehle ich auch die Seite mit den wichtigen Fragen des Lebens.
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Dietrich Dörner: Die Logik des Mißlingens

Strategisches Denken spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle, denn alles, was wir machen, hat gute und schlechte Wirkungen, meistens treten die Katastrophen erst nach langer Zeit auf und der Bezug zu unserer Aktion ist längst vergessen.

Planvolles Handeln ist schwierig, aber es kann durch Strategien verbessert werden. Das Buch behandelt diverse "Versagenssituationen", die vor allem mit Simulationsspielen am Computer erforscht werden. Besonders empfehlenswert für Personen, die die Welt verändern wollen.
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Hans Joachim Störig: Kleine Weltgeschichte der Philosophie

Nachdem ich 'Sophies Welt' etwas frustriert beendet hatte, fiel mir dies Buch in die Hände. Besser! Es läßt sich fast so gut lesen wie 'Sophies Welt' ist aber unvergleichlich umfangreicher und trotzdem kurzweilig geschrieben. Zu keinem Zeitpunkt verliert man das Interesse. Man ärgert sich höchstens, wenn Störig (öfters) schreibt, daß weiteres Eingehen auf ein Teilthema aus Platzgründen nicht möglich ist. Ein toller Überblick über die gesamte bekannte Philosophie. Könnte ruhig noch dicker sein!
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Wenn mich jemand fragt, was ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde, so wäre das ein voller Bücherschrank. Damit kann man sich nämlich wunderbar die Zeit vertreiben. Es ist auch nicht so wichtig, ob ein Buch irgendwie Tiefgang hat, es soll vor allem Gedanken anregen und zu Ideen führen. Und so freue ich mich auf weitere interessante Bücher.